Paco Privat

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Paco Liana wurde 1950 in Berlin im Franziskus-Krankenhaus, das Pate für seinen Namen stand (Paco ist die spanische Kurzform von Franziskus!), als Nachzügler geboren. Von seinen drei Geschwistern wurde sein Bruder auch Musiker (Domorganist in Essen). Pacos Vater, Uhrmachermeister und Juwelier, ein Handwerker alter universeller Schule, hoffte, daß der "Kleine" eines Tages in seine Fußstapfen treten würde. Schon als Junge faszinierten Paco Schaltpläne und Bastelanleitungen mehr als Griechisch und Latein....

Paco wuchs in der Potsdamer Straße auf, einer damals unruhigen Gegend. Aufgrund seiner pazifistischen Erziehung war er ständig Zielscheibe von Agressionen, so daß er mit sechzehn beschloß, Karate zu lernen. Dank seiner hervorragenden Lehrer G. F. Brückner und M. G. Anderson wurde Paco ein erfolgreicher Karatesportler. Nebst dem normalen Training bot er als einer der ersten Trainer spezielle Kurse für Frauen und gefährdete VIPs an.

Mit sechzehn leitete Paco Jugendgruppen und belegte einen Sanitäterlehrgang beim MHD. Mit 18 bereiste er das erste Mal die UdSSR, 1972 lernte er auf der Rückreise aus Rußland seine spätere Frau in Rumänien kennen. 14 Mal besuchte er sie, bis 1974 die rumänischen Behörden endlich der Heirat zustimmten. Auf diesen Reisen sammelte Paco die Erfahrungen und die Praxis, um auf seinen Volvos erfolgreicher Rallyepilot und Automechaniker zu werden.... 1977 überlebte er nur Dank der Stabilität seines Volvo einen Frontalzusammenstoß mit einem betrunkenen Geisterfahrer in Frankreich. Zwei Jahre später wurde seine Ehe mit Liana geschieden.

Erst mit seinem Volvo, später dann in seinem Traumauto, einem Unimog, durchstreifte er ganz Andalusien, um dem Flamenco auf den Grund zu gehen, und kaufte sich eine Finca in der Sierra Nevada.

1987 erfüllten sich für ihn mehrere Träume: Er bereiste ein Jahr lang mit seinem Unimog Nord- und Mittelamerika, dabei hatte er Gelegenheit in Kanada über drei Stunden einen 800 Meter langen Frachtzug als Lokomotivführer zu steuern. Im selben Jahr lernte er auf der Lufthansa-Fliegerschule in Good Year fliegen. 1989 warf ihn in Valencia ein auch für die Ärzte unerklärlicher schwerer Herzinfarkt zu Boden, von dem er sich aber sowohl Dank der Ärztlichen Soforthilfe wie auch durch eigene Energie bald wieder erholte.

Zum Abzuschalten und Entspannen dient ihm sein Hobby - die Beschäftigung mit seiner umfangreichen Eisenbahnsammlung. Seine Musik sieht Paco in einem übergreifenden politischen, sozialen und ökölogischen Kontext. Als er 1983 in die Partei der GRÜNEN eintrat, gab er konsequenterweise seine Rallye-Lizenz ab.

Wegen seiner "Russlanderfahrung" holte ihn 1991 der Journalist Dieter Klar in sein Team, um in der UdSSR Reportagen über Kinder - und insbesondere über die Kinder von Tschernobyl - zu drehen. Paco sammelte mit Hilfe seiner Schwester, einer Ärztin, medizinisches Matrial für eine Kinderklinik in Jevpatoria auf der Krim, wo er dann - wie er sagt - eines seiner emotionalsten Konzerte gab: Im Freilufttheater, das Publikum: unzählige Tschernobyl-geschädigte Kinder und ihre Familien ... Fünf Zugaben, dann noch ein russisches Volkslied und alle sangen mit.

Pacos Kampf gegen Diskriminierung und sein ökologisches Denken spiegeln sich zum Teil in seinen Texten wider, zum Teil in konkreten Ideen: Er schreibt zur Zeit an engagierten aber auch unterhaltsamen Drehbüchern, entwickelt Vorschläge zur Verkehrssicherheitspolitik und hat ein ökologisches Eigenbau-Haus geplant, für das er einen Hersteller zur Serienproduktion sucht.

Paco Liana ist aktiver Helfer beim THW (Bundesanstalt Technisches Hilfswerk)

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